Göttingen. Bei Sport Meets Music, der Benefizgala des
Stadtsportbundes (SSB) Göttingen, treten am Sonntag, 29. April, neun
verschiedene Sportgruppen zu Live-Musik des Göttinger Symphonie-Orchesters
(GSO) auf. Die HoopIn-Gruppe ist eine davon. Die Reifen sind größer und schwerer – und sollen somit aus
dem eher tänzerischen HulaHoop-Reifen-Schwingen ein intensives
Fitness-Cardio-Training machen: HoopIn heißt die eher unbekannte Sportart, der
eine Gruppe des Bovender SV nachgeht, die bei Sport Meets Music auftritt.
„HoopIn ist kein Hoop Dancing, sondern eher der Fitnesszweig der Sportart“,
erklärt Katrin Kanbach, Trainerin der HoopIn-Gruppe beim Bovender SV.
„Dabei werden unter anderem Rücken und Bauch gestärkt“,
erklärt die Trainerin. Die Sportart sei beispielsweise auch etwas für jemanden,
der schon mal einen Bandscheibenvorfall hatte. Die Reifen, die die Frauen um
unterschiedliche Körperteile schwingen lassen, hätten einen Durchmesser von
1,10 Meter und wögen 600 Gramm – da wird der Schwung des Reifens, ob um die
Hüfte oder den Arm, gleich anstrengender. „Wir trainieren sonst zu schnellerer
Musik“, sagt Kanbach. 120 bis 200 Beats pro Minute seien für sie normal. Bei
Sport Meets Music werden sie zu „Mein Traum. Walzer op. 151“ von Émile
Waldteufel – live gespielt vom GSO - auftreten.
Warum der Fitnessaspekt aber auch hier eine Rolle spielt,
erklärt Christoph-Mathias Mueller, Generalmusikdirektor und Chefdirigent des
GSO, scherzend: „Der Walzer ist nicht ganz kurz“, sagt er. Ganze sieben Minuten
und 40 Sekunden werden sich die HoopIn-Sportlerinnen auf der Bühne bewegen
müssen. Manch anderes von Mueller ausgewählte Stück hat nur zwei bis drei
Minuten Laufzeit. Warum er für die HulaHoop-Tänzerinnen dieses Lied ausgewählt
hat, erklärt der GSO-Chefdirigent so: „Die Reifen haben etwas Schwebendes, und
der Walzer hat auch schwebende Elemente.“ Außerdem gebe die Musik einen
Rhythmus vor.
Doch die HoopIn-Sportlerinnen stellen sich der
Herausforderung der für sie eher langsamen klassischen Musik mit Kreativität:
„Da muss man sich eben eine Geschichte ausdenken“, sagt Kanbach. Den
Walzer-Titel „Mein Traum“ würden sie aufgreifen, indem sie beispielsweise das
Aufwachen aus einem Traum spielen. Unterstützung bekämen sie auf der Bühne
außerdem von Hochrad-Fahrern.
Einmal die Woche treffen sich die HoopIn-Sportlerinnen mit
ihren Reifen zum Trainieren. „Ein bisschen Choreografie haben wir schon
entwickelt“, verrät Beate Grünberg, die ebenfalls HoopIn in der Gruppe tanzt.
Und auch mit der Musik können sie sich trotz der verhältnismäßigen Langsamkeit
anfreunden: „Ich finde sie schön“, sagt Grünberg. Und Kanbach ist die
klassische Musik auch nicht fremd: „Ich habe früher Ballett getanzt“, sagt sie.
Auch wenn für sie sonst der Cardio-Aspekt beim HoopIn mehr im Vordergrund
steht, könnte ihre Aufführung bei Sport Meets Music also doch ein bisschen
tänzerischer und schwebender als sonst werden.
Karten für Sport Meets Music gibt es unter gt-tickets.de
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